Ich demütige, fessle und schlage Männer, die darauf Lust haben und manchmal habe ich auch geilen Sex mit ihnen – klingt total trivial und verkürzt. Tatsächlich mag ich das gesamte Ritual aus Annähern, Flirten, Ansprechen, zum Kaffee treffen, Safewords absprechen, Gos und No-Gos austauschen. SM-Sessions organisieren, ein starkes Intro inszenieren, viele Varianten von Unaussprechlichem tun (siehe Fetischliste) und dann das ganze baldmöglichst in anderer Variante wiederholen. Ich sehe mich selbst als eine dominante Session-Spielerin.
Ich plane, ich sorge vor und ich sorge nach. Das heißt nicht, dass ich jede Aktion schon wie ein Storyboard im Kopf hätte, aber ich denke mir was dabei, wenn ich spiele. Ich will den SM-Kontakten, die mit mir interagieren, das Gefühl geben, gemeint zu sein.
Entsprechend baue ich aus dem Input den ich bekomme, plus meinen Gelüsten und dem bestmöglichen an Sicherheitsstandards ein dominant-sadistisches Session-Gerüst. Dazu gehört nicht nur die Auswahl des besten Spielzeugs, sondern auch die Vorbereitung von Atmosphäre und die deutliche Abgrenzung des Spielszenarios vom Alltag. Ich glaube an die Kraft von Kopfkino und denke, dass man mit ein paar Tagen Vorlauf die Fantasie sehr gut anheizen kann. Ich mag kein 24/7, sondern konkrete Spannungsbögen, wobei das üblicherweise ein- bis vier Stunden sind, aber auch ein Wochenende sein kann.
Aufgrund der Natur meines Fetisches kann es also tatsächlich sein, dass ich trotz aller Begeisterung für BDSM allzu spontane Spielwünsche neuer potenzieller Subs ablehne und mich zunächst außerhalb eines Spielszenarios treffen möchte. Ich kann auch auf Parties spielen und es macht mir durchaus Spaß der BDSM-Öffentlichkeit eine gewisse Show zu liefern. Dadurch ist es anstrengend mich auf das Wesentliche, die Person mit der ich spiele, zu fokussieren.
Deshalb ziehe ich das Spielen im privaten Bereich vor
Monogamie hat für mich nie funktioniert. Ich könnte gar nicht immer nur mit derselben Person Sex haben. Lust möchte ich mit vielen Menschen erleben. Immer wieder neu. Auch gern gleichzeitig mit mehreren – auch mehrfach. One-Night-Stands sind ganz nett, aber ich freunde mich gerne an und bilde private Netzwerke. Für das, was ich tue, sind Zuverlässigkeit und Geduld sicherlich wichtige Eigenschaften für einen Sklaven – sowie genug Vorstellungskraft.
Alter, Gewicht, Größe, Bildung und Hautfarbe spielten bisher nie eine große Rolle bei der Entscheidung, ob ich spiele oder nicht. Probleme habe ich eher mit Usern, die nicht wissen, was sie wollen oder andere Dinge sagen als sie fühlen. So sehr ich auch Masken mag und sie gelegentlich auch anderen aufsetze, so schwierig macht es mir, wenn mir jemand eine Theaterrolle vorspielt im Umgang miteinander. Ich muss wirklich nicht alles über meine Subs wissen und schätze selbst Diskretion und Abgrenzung, doch was mir ein Sub über seine SM-Neigungen und Tabus sagt und darüber wie es ihm mit mir ergeht, sollte wahr sein. Ich komme sehr gut mit ruhigen, devoten Männern aus.
Viel BDSM-Vorerfahrung ist im Umgang mit mir nicht notwendig
Es ist aber wichtig, dass ein Mann, der mit mir spielen möchte, in der Lage ist, seine Gos und No-Gos zu formulieren. Dann mag ich es, wenn ein Sklave es versteht, seinen emotionalen Zustand durch körperliche und akustische Signale auszudrücken. Das kann irgendwas sein zwischen zittern, erbeben, stöhnen, schreien oder sogar weinen. Ich möchte vor, während und nach der Session mit einem lebenden Individuum interagieren und wissen, woran ich bin.
Ich finde gut riechende Menschen sexuell sehr anziehend, auch wenn andere sie vielleicht optisch gar nicht so interessant finden und kann wiederum attraktiven Ladys oft nichts abgewinnen. In dem Kontext etwas ungewöhnlich: Trotz meiner olfaktorischen Vorlieben stört mich Rauchgeruch nicht besonders.
Portal-Kontakte, die sich mit mir übers Internet verabreden und dann nicht erscheinen, bekommen keine zweite Chance. Gleiches gilt für Absagen, die so spät kommen, dass ich mich nicht mehr mit wem anderes verabreden kann. So ein Verhalten ist für mich Ausdruck fehlender Wertschätzung gegenüber der Herrin und ein Beleg über fehlende Konsensfähigkeit des anderen. Es ist kein Problem, wenn eine Verabredung zur Session mal kurzfristig aus gesundheitlichen oder emotionalen Gründen abgesagt wird.