Ich bin nicht hier, um zu urteilen, sondern um eine unterwürfige Person zu leiten. Ich bin schön, habe einen wundervollen Körper und ziehe mich so an, um mir selbst zu gefallen. Egal, ob es viel, wenig oder nichts ist! Ich bin sicher, dass du es genießen wirst, unterwürfig zu sein. BDSM beinhaltet stets ein Spiel mit Grenzen.
Es kann gut gehen, es kann aber auch schief laufen. Das ist nicht ungewöhnlich und im Prinzip an der Tagesordnung. Viele glauben, dass es wirklich nur die Bottoms betrifft. Diese Annahme ist ebenso falsch, wie gefährlich. Was, wenn sich die Herrin mit einer bestimmten Situation konfrontiert sieht, der sie sich nicht gewachsen fühlt?
Ich kenne einige Dom-Ladies, denen genau das widerfahren ist. Das Problem ist, dass der Aktive zu jederzeit die Kontrolle über sich selbst, die Sub und natürlich die Situation behalten muss. Es kann passieren, dass durch die falsche Handhabung einer SM-Szene/Situation, das Vertrauensverhältnis nachhaltig beeinträchtigt wird. Dieser Leitfaden soll für beide Seiten Gefahren aufzeigen und einen möglichen Umgang damit verdeutlichen. Es ist nicht immer vorher klar, wo die tatsächlichen Grenzen liegen.
Die menschliche Psyche ist komplex und so kann an jeder Ecke ein Stolperstein liegen, über den eine Domina fallen kann. Aftercare bringt dann rein gar nichts mehr. Das ist das Risiko von BDSM und dem Spiel mit Grenzen. Darüber muss sich jeder im Klaren sein, der sich darauf einlässt. Üblicherweise läuft es harmloser ab: Bottom/Sklave stürzt ab, fängt an zu weinen und es geht nichts mehr. Das ist nicht ungewöhnlich und kann bei jeder Session geschehen.
Es ist jedoch möglich, dass der Sub plötzlich nicht mehr ansprechbar ist, oder hysterisch wird. Sadomaso Spielpartner haben natürlich einen anderen Umgang als richtige Partner. In beiden Fällen gilt: Aftercare hat Priorität! Herrin, du hast eine Neigung, die mit sehr viel Verantwortung einhergeht. Manche glauben, sie seien dominant, weil sie Befehle geben. Dominanz hat etwas mit Kontrolle, Feingefühl und Verantwortungsbewusstsein zu tun. Das sind Fähigkeiten, die Femdom Ladys bei sich selbst fördern sollte. Es ist die Basis, die sie befähigt beim SM mit Grenzen zu spielen.
Kontrolle ist Sache der Domina – es gibt Spielarten, die das nicht ganz ermöglichen
Wenn du etwas machen möchtest, musst du dich vorher über die Risiken informieren. Als gutes Beispiel gibt es Fesselungen, durch die der Bottom sich bei Bewegungen selbst stranguliert. Geiles Kopfkino – doch sehr schwierig! Ich kenne absolut keinen Top, der sich darauf einlassen würde. Eine Auflistung von diversen Fetischen/Neigungen:
Altersunterschiedsspiele • Analdehnung (passiv) • Analkoitus (passiv) • Anilingus (aktiv) • Augenbinde (beim Partner) • Auspeitschen (aktiv) • Bestrafung (aktiv) • Brustfolter (aktiv) • Cunnilingus (passiv) • Deepthroat • Englische Erziehung • Entblößung • Erniedrigung • Facesitting (aktiv) • Fellatio (passiv) • Fesseln (aktiv) • Fickmaschinen • Fisten/Fausten, anal • Fisting, vaginal (aktiv) • Fixierung (aktiv) • Halsband (beim Partner) • Handschellen • High Heels • Käfighaltung (aktiv) • Keine Unterwäsche (bei mir und beim Partner) • Klammern • Korsett.
Beherrscht du diese Punkte, benötigst du Feingefühl – BDSM-Sessions sind etwas sehr intimes
Ganz gleich, ob es nur ein einmaliges Spiel ist, oder innerhalb einer langfristigen Beziehung stattfindet. Es geht um Vertrauen und den Austausch von Macht. Halte Körper- und Blickkontakt. Schlägst du deinen Sklaven von hinten, geh zwischendurch vor ihn und schau ihm für einen Moment in die Augen. Du musst darauf achten! Außerdem macht es das Spiel schöner, intensiver und wertvoller. Du behältst die Kontrolle und stellst es durch Empathie sicher?
Wenn er dich wegstößt, respektiere das und gib ihm zu verstehen, dass du da bist. Solltest du Termine haben, verschiebe sie. Es kann Situationen geben, in denen du an deine Grenzen gerätst. Ich gebe gern Verantwortung ab – das ist einer der Vorteile am Sklavin-Sein. Manche verfallen jedoch in den Irrglauben, sie hätten auf passiver Seite gar keine Verantwortung mehr. Zunächst für das Wohlbefinden deiner Herrin, denn es ist die Pflicht einer Sklavin dafür zu sorgen. Suche dir andere Submissive, mit denen du dich austauschst – Vorsorge ist manchmal besser als Nachsorge.
Augen auf bei der Wahl des SM-Partners
Lasse dich nur auf ein Spiel mit jemandem ein, den du schon kennst. Das erste Treffen sollte an einem öffentlichen Ort stattfinden. Du brauchst einen vollen Namen, die Telefonnummer und Anschrift. Natürlich auch die genaue Adresse von dem Ort, an dem ihr euch trefft. Vereinbare mit einer Freundin ein Codewort dafür, dass alles gut ist. Zu einem verabredeten Zeitpunkt ruft sie dich an, um zu prüfen, ob alles ok ist.
Rede mit deinem Top/Domina und sag ihr, wenn sich etwas nicht gut anfühlt. Manchmal reicht es schon, ihm hinterher zu sagen, dass etwas nicht ganz okay für dich war. Aftercare ist nicht nur Sache des dominanten Parts. Brauchst du Abstand, oder brauchst du Nähe? Sei dir im Klaren darüber, dass du gerade in einer Extremsituation bist und du eventuell anders reagierst als sonst. Rede mit ihr über das, was du brauchst – ist sie eine gute Herrin, wird sie darauf eingehen. Verarbeitet die Situation gemeinsam und trefft Vorsorge für das nächste Mal.