Vor Kurzem hatte ich eine ziemlich extreme Spanking-Session mit einem User von einer BDSM-Kontaktseite. Er hatte mich angeschrieben mit der bitte, ihm mal richtig kräftig den Arsch zu verhauen. Er würde meistens oben spielen, bräuchte aber jetzt selber mal wieder richtig Schmerzen und bat mich sie ihm zuzufügen.
Nach einem kurzen Informationsgespräch habe ich ihn am Kreuz fixiert und mir ein breit gefächertes Sortiment an Schlagwerkzeugen zurechtgelegt. Vom soften Wildleder-Flogger, über verschiedene Gerten und Rohrstöcke, bis hin zu Gummi Floggern. Selbst wenn mir jemand sagt, er kann beim Spanking viel ab, gibt es da immer noch Fragen:
Mit wem vergleicht sich der Spielpartner? Wie hoch ist seine Schmerztoleranz? Wie masochistisch ist er – und ganz wichtig, selbst wenn ich vorher schon einmal mit der Person gespielt habe – wie ist seine Tagesform heute? Deshalb fange ich grundsätzlich am liebsten mit einem weichen Echt-Leder-Flogger an, der in vielen Fällen perfekt ist, um die Durchblutung zu fördern. Ich kann damit auf das vorbereiten, was noch folgen wird, der aber, wenn man richtig trifft, auch schon eine gewisse Härte entwickeln kann.
Aber es hat nicht nur für einen Sklaven Vorteile, sondern gibt mir, weil ich das Schlaginstrument bestens kenne, einen guten ersten Eindruck davon, wie ein Spielpartner reagiert. In diesem Fall habe ich mich mit dem Flogger gerade lange genug beschäftigt, um ausreichend aufzuwärmen, und bin dann recht schnell zu deutlich schmerzhafteren Dingen übergegangen. Da ich merkte, dass er wirklich viel verträgt, habe ich mich alles andere als zurückgehalten.
Ich habe aus Paddel, Rohrstock und Co. ordentlich was rausgeholt
Als ich zum Schluss auf der Spankingbank mit dem dicken Gummiflogger, der alleine durch sein Gewicht eher was für Hartgesottene ist, richtig durchziehen konnte, sah das schon sehr beeindruckend aus. Ganz zu schweigen davon, wie sich sein Hintern von einem blassen Weiß, über ein helles Rot, hin zu Dunkelrot/Lila und striemig färbte. Ein paar Tage später bekam ich eine SMS-Nachricht, in der er sich noch einmal sehr für das dominante Spiel bedankt hat.
Er berichtete, dass er immer noch Schmerzen habe, wenn er sich auf etwas Hartes setze – aber dass das halt der Preis für eine solche SM-Session sei. Als ich das einer befreundeten Domina erzählte, die schon mitbekommen hatte, dass ich vom schlagen sogar Muskelkater im Arm hatte, war ihre Reaktion: „Da konntest du ja tatsächlich mal deine ganze Aggression raus lassen.“ An diesem Punkt war ich erst mal überrascht. Zum einen bin ich eine ziemlich ruhige Herrin und muss mich nicht regelmäßig an irgendwas abreagieren.
Für mich sind BDSM und Aggressivität weit von einander entfernt
Wenn ich aggressiv bin, entweder ganz allgemein oder im speziellen gegen meinen Sub, würde ich eher darauf verzichten, in dieser Situation zu spielen. Ich hätte Bedenken zumindest zwischenzeitlich die Kontrolle zu verlieren oder nicht mehr auf die Reaktionen des anderen zu achten und gegebenenfalls auftretende Warnsignale nicht schnell genug mitzubekommen. Eine BDSM-Session hat für mich eher was von einem Tanz, der je nach Geschmack und Stimmung mal wilder und mal ruhiger sein kann – aber immer eine gewisse Sinnlichkeit ausstrahlt. Selbst bei einer sehr harten Sitzung gibt es für mich immer wieder ruhige Momente zwischendurch, in denen man sich näher kommt. Den Blick in den Augen seines Gegenüber, die Leidenschaft und die Gefühle, die man in diesem Moment empfindet.