Es wurde mal wieder Zeit, um meinen Profiltext mit aktuellen Gedanken und Gefühlen aufzufrischen. Mit einigen von euch hatte ich ja schon ein bisschen Online-Spaß. Interessierte »Neu-Besucher« dürfen gerne meine private Homepage besuchen. Meine ersten einschlägigen Fantasien hatte ich, als ich noch jung war. Fesseln, Folterkammern, Entführung, Erniedrigung und Benutzung waren nie abstoßend, sondern einfach spannend. Ich kann es mir heute nicht mehr vorstellen, aber anfangs kannte ich BDSM vor allem aus Krimis im Fernsehen.
Dort spielte sich das Ganze meist im Rotlichtmilieu ab, wo Anzugträger einer reifen Peitschen-Domina die Stiefel leckten. Allerdings erschien mir das alles weit weg und nicht wirklich zugänglich für mich. Die Erkenntnis, dass Sadomaso mehr ist als eine »Ruf-mich-an Herrin« oder heiße Lederlady kam mir, als ich im Internet einen Tumblr-Blog voll mit SM-Pornobildern/Videos entdeckte. Pandora’s Box war geöffnet!
Ich habe gezielt nach jemanden gesucht, mit dem ich die ersten Fetisch-Erfahrungen machen konnte. So ganz angekommen war ich jedoch nicht, da mein Privatleben in dieser Zeit unendlich kompliziert war. Doch irgendwann wurde der Leidensdruck zu groß und so stürze ich mich voller Enthusiasmus in die Subkultur Szene. Ich hatte es nie hinterfragt, dass ich unten spiele, bis mir der Begriff »Switcher« erklärt wurde.
Für mich ein Aha-Erlebnis, denn das bedeutete mehr Möglichkeiten zu haben. Ich hatte das große Glück, sofort jemanden kennenzulernen mit dem ich von untern nach oben wechseln konnte. Alles hat auf Anhieb gepasst. Das war nur eine von vielen spannenden Erfahrungen, die ich in der kurzen Zeit machen durfte – oben, unten oder in der Mitte. Ich habe unheimlich viel ausprobiert und was ich gelernt habe, ist weitaus größer. Ich musste viele Thesen bezüglich dessen, was mir Spaß macht und was mich anmacht, über Bord werfen. Als Femdom entwickelte ich eine neue Dynamik, neues Vertrauen und neue Kontakte für aufregende SM-Abenteuer. Absolut einzigartige Internetbekanntschaften, bereichernde Spielbeziehungen und herausfordernde Liebesbeziehungen.
Da ich ohnehin das hilflose Nicht-Verstehen devoter Männer ständig von mir abprallen lassen musste, wollte ich es vermeiden einen emotionalen Schaden davon zu tragen. Ich wurde zur Einzelkämpferin mit einem gut funktionierenden Selbstschutzmechanismus, den ich für meine vielen One-Night-Stands und Kurzaffären auch dringend benötigte.
Irgendwann habe ich mich trotz eines ausgeprägten Fluchtreflexes zusammengerissen und mich auf Spanking, Sklaventraining, Facesitting, Extrem CBT/Schwanzfolter und Fußfetisch eingelassen. Ich genieße jede Stunde in der ich dieses nicht enden wollende Begehren, den völlig hemmungslosen Sex, den grandiosen Spiel-Spaß und die noch nie da gewesene Abenteuerlust erleben darf. Seit dem ersten Sprung in die Szene spiele ich so gut wie nur Domina. Als Aktive provoziere ich gerne und ich mag Lustkontrolle.
Es gibt nichts Schöneres, als wenn ein Mann seine körperliche Überlegenheit aufgibt
Ich liebe es, einen Körper zur Verfügung zu haben, den ich mit all meinen Sinnen bis ins Detail erkunden und seine Schmerzreaktionen genießen darf. Ob ich sadistisch bin, kann ich nicht genau sagen – aber wenn jemand vor mir steht, der sich kaum noch auf den Beinen halten und auch nicht mehr sagen kann, ob‘s geil oder kaum mehr zu ertragen ist, merkt man, dass ich meine Dominanz genieße. Sexy, bittersüß, attraktiv, gemein und schmerzhaft.
Wenn ich meine Hand an seinen Hals oder zwischen seine Beine lege und er vor mir kniet, um meine Füße zu küssen. In diesem besonderen Machtgefälle erlebe ich eine extreme Enthemmtheit, ein Fließen zwischen Spiel und Ernst, zwischen absoluter Augenhöhe und vollkommener Hingabe. All dies erlaubt es mir die Welt der Perversionen ohne Skrupel oder Tabus auszuschöpfen, so lange es mich glücklich macht. Ich merke, dass mir derzeit nichts fehlt – was nicht heißt, dass ich nicht auch mal wieder Lust auf eine umfangreiche SM-Session als Bottom hätte.
Als Passive werde ich gerne gefordert und mag Edge-/Impact Play. Ich mag den stillen inneren Kampf, aber es macht mir auch Spaß den Top zu provozieren. So gesehen betrachte ich mich nicht als Switcherin. Zur Dominanz muss ich mich nicht überwinden, zur Unterwerfung durchaus – man möchte als Masochistin auf seine Kosten kommen.
BDSM kann ich aus meinem Leben nicht mehr wegdenken. Praktiken, die mir früher schwerfielen oder die ich ablehnte, erscheinen mir heute leicht und erstrebenswert. Im Moment ist es schwierig, mich nicht völlig von dieser Lebensfreude verschlingen zu lassen. Obwohl ich mich im Kontakt mit Usern oft schwertue, wenn es darum geht zu verstehen, ob jemand etwas lustig oder ironisch meint, schätze ich die Grauzonen des Lebens sehr. Ich mag Komplexität und Kontrastreichtum, was vermutlich damit
zusammenhängt, dass ich mit dem einen oder anderen Gegensatz in mir zurechtkommen muss. Ich habe eine starke rationale und eine sensible emotionale Seite, die beide gleichermaßen intensiv zur Geltung kommen. Wie der physische Schmerz sind sie ein guter Indikator, der mich darauf hinweist, dass es Zeit ist, mal zu prüfen, was los ist. Ich gebe mir als reife Femdom stets Mühe, mich in den Subspace und die Phase der Unterwerfung/Machtaufgabe hineinzudenken. Ich glaube, dass ich als Herrin allgemein ziemlich verträglich bin. Ich freue mich über alle Kennenlern-Mails, über jedes aufrichtige Wort und über jeden offenen Einblick in fremde BDSM-Philosophien. Ich suche derzeit keine bestimmten Kontakte. Ich bin einfach nur gespannt, was sich mir alles offenbart.