Bondage & Discipline, also dem Fesseln und Disziplinieren, zweitens Dominance & Submission, also der Dominanz und Unterwerfung und drittens Sadism & Masochism, also Sadismus und Masochismus, der Lust am Verursachen oder Erleiden von Schmerzen. Dies ist etwas, was die meisten Spiele – sei es Dom/Sklavin, Ausbilder/Rekrut, Wärter/Häftling, Lehrer/Schüler – und jede Form von Petplay oder eben auch AgePlay gemeinsam haben.
Diese Gruppen kommen in jedem BDSM-Rollenspiel in unterschiedlichen Ausprägungen vor. Ein jedes Rollenspiel involviert irgendeine Form von Fesselung oder Disziplinierung. Es gibt ein Machtgefälle, also einen dominanten Part, der die Kontrolle übernimmt und einem submissiven, unterwürfigen Part, dem die Kontrolle genommen wird bzw. abgibt.
Der Lustgewinn resultiert meist aus eben diesem Kontrollgewinn oder – Verlust auf einer sadomasochistischen Ebene. Auch beim AgePlay gibt es ein Machtgefälle und zwar dass des Erwachsenen/Erziehungsberechtigten gegenüber dem sich in die Rolle eines Adultbabys begebenen passiven Part. Die strenge Domina übernimmt die Kontrolle und die Bestimmung der kleinen Fetisch-Göre – sie sorgt sich aber auch um ihr Wohlergehen.
Das kann in Form von Disziplinierung passieren und hoch sexualisiert sein, muss es aber nicht. Es gibt viele Petplay Kontakte (auch User-Profile von Ladies aus der Steiermark), die ihre Leidenschaft ohne eine Sexualisierung derselben ausleben. Für jeden Bottom und wahrscheinlich auch jeden Top ist das Begeben in eine Rolle im Rahmen eines sexuell motivierten Rollenspiels eine Flucht aus dem Alltag. Bei bestimmten SM-Spielszenen geht das so weit, dass der Subspace sich so verändert, dass man als Bottom jemand völlig anderes ist, als wie im normalen Zustand.
Wir haben von Tops aus Graz aktuelle Nutzermails erhalten, bei denen das auch zutrifft
Besonders in Sachen Petplay oder AgePlay begibt man sich in eine Rolle, die völlig konträr zu der im Alltag ist. D/s Partner/Subs neigen dazu, zu regredieren, was bedeutet, dass sie sich psychologisch zeitweilig auf eine frühere Entwicklungsstufe in der Persönlichkeitsentwicklung zurückziehen. Viele Genderplayer haben das schon erlebt, was sie, wenn sie daran zurückdenken, mehr als merkwürdig empfanden, da sie sich in sexuellen Situationen wie Schulgören fühlten. Das waren oftmals Situationen, die gar nichts mit Petplay zu tun hatten. Wenn ich mich bei dieser Bizarrerotik in die Rolle eines Doggyslave oder Petgirl begebe, geht es mir ähnlich. Bestimmte Dinge werden dann nicht mehr verstanden, schließlich ist man in der Situation dann kopfseitig kein Mensch, sondern ein Haustier.